Statt zu wandern, haben wir heute mal ein Auto geliehen und sind in Gegenden gefahren, die im Reiseführer nicht auftauchen. Es gibt zwei Täler direkt südlich vom Valle Gran Rey (also im Südwesten der Insel), von denen eins nur über Schotterstrasse erreichbar ist und eines zwar weitgehend über eine Teerstrasse, aber das ist im Strandbereich mit einer Fabrikanlage bebaut. Dort wurden Landprodukte aus den umliegenden Hochflächen verpackt und mit Booten zur "Hauptstadt" San Sebastian (<4000 Einw.) gebracht. Da die Landwirtschaft im Verhältnis zum Tourismus weitgehend unattraktiv geworden ist, sind die meisten Höfe in dem Bereich aber verlassen, so dass die Anlage stillliegt.

Zunächst mussten wir uns aber mal aus unserem Tal bis in die Inselmitte begeben (auf Gomera gibt es keine Küstenstrasse) um dann schnell auf Straßen zu landen, wo die Ziegen noch zum Weiden auf die Böschungen geschickt werden:

Ziegen in Las Hayas


Nach 10km Richtung Küste war die Teerstrasse dann im Dorf La Dama an der Kirche zu Ende. Man hatte einen schönen Blick zurück den Berg hoch mit Aussicht auf den Tafelberg "Fortaleza":

Kirchlein von La Dama


und einen herunter in die Schlucht, in die man nur noch über eine Schotterstraße oder zu Fuß über einen Pfad kommt:


Barranco La Raiita


Helga hat immer Angst um sich und das Auto, also mussten wir den Pfad gehen - das war auch viel gesünder und schafft Platz für ein Stück Torte am Nachmittag. Nach knapp einer Stunde waren wir denn auch schon unten und konnten uns die Fabrik aus der Nähe betrachten, die aber von zwei lauten Hunden verteidigt wurde.

Verpackungsstation La Rajita


Am Strand lagen ein paar Leute herum, einige kampierten auch dort, aber es war nicht so, dass man da nun immer hinfahren sollte - es gab die runden schwarzen Kiesel wie überall an gomerianischen Stränden, etwas Sand und sonst wenig mehr. Es heisst, hier solle mit Millionenaufwand ein Jachthafen gebaut werden, aber das Hinterland scheint mir doch wenig attraktiv für Millionäre und solche, die sich gerne als solche zeigen würden - die Heuschrecken und Eidechsen sind sicher kein lohnenswertes Publikum!


Auf dem Weg zurück haben wir uns ein paar der typischen, aus Basaltsteinen geschichteten Häuser angeschaut, die bis vor nicht zu langer Zeit den Bauern als Behausung dienten. Nett anzusehen, aber auch verständlich, dass man sich heute aus Leichtbausteinen mit einem Viertel der Arbeitszeit Häuser baut, die dreimal so groß sind und auch über Strom und Bad verfügen.



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