Wenn man es denn geschafft hat, an den ganzen Cafés vorbeizukommen, ist man am eigentlichen Hafen. Hier ist nicht nur die Bruderschaft der Fischer mit ihren vielen kleinen Boten zu Haus, hier liegen auch die Ausflugsboote des Club del Mar, besser bekannt durch den Reeder "Capitano Claudio". Hier ist auch der einzige Strand von Vueltas mit ordentlich viel (natürlich auch schwarzem) Sand.
VGR Hafen Vueltas
Wenn man nicht gerade nach 7 Uhr abends hier vorbeiläuft, wird man die grünen Türen geöffnet vorfinden und Capitano Claudio hockt an seinem Schreibtisch und wartet auf Gäste für die Bootsfahrten zu den stabförmigen Basaltpfeilern von "Los Organos" oder zur (rein optischen) Delfinjagd. Da ich ja bekanntlich zu den Leuten gehöre, die schon bei der Erwähnung von "Boot" grün im Gesicht werden, sehne ich mich nur wehmütig nach den Zeiten zurück, als hinter diesen Türen die Bar "La Sirena" war.
Wenn man dann die Schotterstraße um den Hafenstrand herum weitergeht, kommt man nach einer Viertelstunde zur Bucht des Argaga-Barrancos. Hier liegt direkt am Strand das Gästehaus der anderen Art: Argayall - the Place of Light. Wie man schon vermuten kann, gibt es hier Meditation und Reiki zusammen mit der Vollwertverpflegung, aber auch einen Pool und einen Obstgarten. Auch wenn der Name etwas erhaben wirkt, die Bucht ist trotz (oder wegen) des Strands aus schwarzen Kieseln wirklich einladend und vermittelt Ruhe und Entspannung.
The Place of Light
Und wenn man dann genügend Energie hat, einen kraxeligen Küstenpfad noch 10 Minuten weiter zu laufen, kommt man an den nächsten Strand, den Playa de las Arenas, besser bekannt als die "Schweinebucht". Man sagt, die Einheimischen hätten den Strand so genannt, weil dort seit vielen Jahren in den Höhlen Aussteiger oder solche auf Zeit wohnen, die angesichts der angenehmen Temperaturen auf überflüssige Kleidung verzichten. Dazu gesellen sich denn tagsüber noch ein paar ähnlich denkende Touristen und schon träumt die Bevölkerung von wilden Orgien. Wenn man Glück hat, bringt das Meer im Frühjahr eine ordentliche Ladung Sand an den Strand, so dass auch diese Bucht ein nettes Fleckchen Gomera ist, wo sich wunderbar ein Tag verträumen lässt.
Schweinebucht
Beim Rückstieg ins Dorf stolpert man denn leicht über das "Café der anderen Art", eigentlich ein Frühstückscafe, aber auch sehr beliebt als "After Beach"-Abhänger bei Café con leche oder Eis. Dazu gibt es dann eine Kiste mit Comics für um die Kids ruhigzustellen und Stern/Spiegel/Locus für die Eltern.
Und abends macht man sich dann fein (d.h. man klopft den Staub von der Hose) und geht (ggf. sogar nach La Playa) was essen. Neben den Lokalen, deren Dekoration auf "alt-spanisch" getrimmt ist, gibt es auch in La Playa noch die, die sich wenig um den Geschmack der Alemanes kümmern. Wie z.B hier im El Paraiso gibt es einfache, aber unglaublich leckere Essen in der Inseltradition, z.B. Seezunge, Kaninchen oder Kichererbsensuppe.
Noch doller ist es eigentlich im Las Jornadas, da sieht's aus wie bei Tante Traudchen in der Küche:

Kleine Tische mit Tischdecke und Klarsichtdecke zum Schutz gegen ferkelnde Touristen, zwei Wohnzimmerschränke und statt Speisekarten eine Tafel mit den inselüblichen Gerichten plus Paella und Makkaroni. Aber alles 1a lecker und serviert vom perfekt schwarz/weiß gekleideten Ober.

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