Eigentlich wollten wir (Helga und Walter) ja gar nicht an die Côte d'Azur, sondern in die dahinterliegende Provence, so von Hotel zu Hotel gondeln. Das aber konnten Barbara, Lerke und Malu sich nicht so spannend vorstellen. Aber Helga mußte unbedingt noch die Nase in ein paar Lavendelfelder stecken - sonst wäre es kein Provence-Urlaub gewesen. Aber es dauerte zwei Stunden, bis wir das erste fanden. Endlich - Helga im Lavendel:

Wenn man an die Lavendelorgie der Postkartenhersteller gewöhnt ist, wundert man sich, wie wenige Lavendelfelder es wirklich in der Provence gibt. Einige sind wohl auch schon aufgegeben worden, die sehen dann noch schöner aus:

Am frühen Nachmittag kamen wir dann in der alten Priorei in Mane an, einer Kirche aus dem 12. Jahrhundert mit Heil- und Gewürzkräutergärten (einschließlich natürlich eines Giftgartens mit Belladonna und Aconit, aber auch mit Cannabis - sieht man ja seltener).

Der Garten hätte uns schon noch länger interessiert, aber erstens war alles nur in ausländisch beschriftet, dann braucht man immer etwas länger, bis man die Zaunrübe erkannt hat, und zweitens war es gut über dreißig Grad, so daß die Mädchen schon ziemlich bald Schatten unter der Kirsche suchten

Nachdem wir unter dem Vorwand des Kunstinteresses Zuflucht in der Kühle der Kirche gesucht hatten, ging's dann wieder und wir konnten den Ideenteil des Gartens genauer inspizieren

Wir sind danach noch ein paar Stunden weiter durch die Provence gefahren - durch herrliche Landschaften unter wunderbar blauem Himmel, aber auch mit einem ziemlich merkwürdigen Gefühl beim Durchqueren der Obstanbaugebiete (Aprikosen, Pfirsiche, Oliven), denn da stank es ziemlich nach Chemie. Als wir schon keine Lust mehr hatten, weiterzufahren, stand an der Hauptstraße nach Nyons ein Wegweiser zu einem Hotel 10 Minuten in ein Seitental hinein. Es waren gut 10 Minuten in ein sehr gewundenes Tal und das Hotel natürlich ausnahmsweise wegen einer Hochzeit ausgebucht, aber kurz vorher waren wir an der "Auberge de Trente Pas" vorbeigekommen, und da hatten sie noch Zimmer.

Es war richtig malerisch, sehr nett dekoriert mit wenigen Mitteln, aber guter Farbwahl, geführt von jungen Leuten, die offensichtlich das halbe Dorf aufgekauft hatten, um ein Hotel, einen Bikertreff mit Mountainbike (französisch VTT) -Verleih und eine Bar daraus zu machen. Da haben wir dann gut geschlafen und vor allen Dingen gut gegessen.

Tja, und dann kam nur noch die Rückfahrt...

...aber es war schön bei den Franzosen!

ENDE