Neben dem Regen war auch der Weg nach Hellenthal nicht so toll. Erste mögliche Einkehr sollte in Wildenburg sein, nach über 12 Kilometern. Aber schon in Blankenheim-Wald (der Bahnhof von Blankenheim an der Strecke Köln-Trier) ca. 5km außerhalb hatten wir die Nase ziemlich voll. Der Weg geht aus Blankenheim die meiste Zeit an der Straße lang und durch Wohnsiedlungen (wo unser Hund in jedem Haus nach einer Katze fahndet), dann schön durch Felder, aber dann wieder an der B258 entlang - mit ungefähr 10 cm zwischen Fahrbahn und Leitplanke. Also hätten wir am Bahnhof gut schon einen Kaffee brauchen können - aber es gab nicht mal ´nen Kiosk.

Na, dann weiter. Wo geht der Weg lang? Ah ja, da ist ja ein mit meterhohem Gras zugewachsener Pfad! Ganz idyllisch im Sommer - aber nicht, wenns regnet. Also, Regen-Vollschutzkleidung an und durch. Helga hatte keine High-Tech-Hose und war nach 20m "durch nass". Der Weg ging aber bestimmt 500m durch mannshohes Gras. Der Weg danach war dann aber wieder ganz nett - vor allen Dingen aber gab´s toll aromatische Himbeeren. Nichtsdestotrotz hat man nach über zwei Stunden Regenwanderung ziemlich wenig Lust weiterzuwandern. Aber es gibt keine Bank und keine Schutzhütte auf der ganzen Strecke. Da plötzlich die Überreste eines Waldarbeiterlagers - fast ideal für eine Pause


Wenn jetzt zum Eifelsteigpaket ein nettes Lunchpaket gehört hätte, hätte man es sich ja nett einrichten können, aber bei dem Micker-Frühstücksbüffet hatten wir auch keine Lust gehabt, Brötchen zu schmieren. Also nach ein paar Gummibärchen weiter Richtung Wildenburg. Es war dann gut nach Zwei als wir die Wildenburg auf dem Berg liegen sahen:


Auf der Wildenburg (Bischöfliche Akademie) wurde gerade gebaut. Nebenan gab´s zwei Restaurants, eines ohnehin nur am Wochenende geöffnet, im anderen war man auch nicht begeistert, um halb drei noch zwei einzelne Gäste bekochen zu dürfen, hat uns dann aber ein leckeres Essen vorgesetzt - bei allerdings grauenhafter RPR2 Schlagermusik aus den 70ern (Ein bißchen Frieden...) und umzingelt von künstlichen Blumen auf orangefarbener Tischdekoration bei rosa Vorhängen. Gut gestärkt ging´s dann bei allmählich aufklarendem Himmel weiter Richtung Reifferscheidt:


Der Weg war zwischendurch dann mal nicht so gut markiert, aber Reifferscheidt ist ja letztlich nicht zu verfehlen. Also hoch zur Burgruine und noch ´nen Kaffee trinken.


Fehlanzeige: Das Burgcafe hat die Rolläden runter und das Café unten im Dorf macht um Fünf zu. Gerade läutet es von der netten Kirche nebenan: Wir zählen fünf Schläge. Dafür regnet es jetzt auch wieder ein bisschen, als wir uns über Hönningen Richtung Hellenthal aufmachen. Wieder geht der Weg fast ausschließlich an der Straße lang, also wieder den Hund an die Leine. Aber es geht sehr schnell nach Hellenthal, um Zehn vor Sechs stehen wir vor unserem Hotel.


Jetzt aber noch schnell in die Eisdiele, die Helga noch von Ihrem Schulaufenthalt in der Jugendherberge kennt. Da gibt´s einen RICHTIGEN Milchkaffee und ein leckeres Eis zur Belohnung für den nicht ganz so gelungenen Tag.

Leider meldet das Fernsehen in unserem geschmackvoll eingerichteten Zimmer mit modernem Grün-Arrangement (das Hotel ließ das von außen gar nicht erwarten, auch das Restaurant wirkte normal eifelig): Der Regen hört erst am Wochenende auf. Aber dann sind meine Ferien vorbei...

Mal sehen, wie es morgen wirklich ist!